SKIZZEN – IBIZA 2017
Kathedrale von Eivissa
Die Kathedrale von Eivissa aus dem 13. Jahrhundert markiert den höchstgelegenen Punkt der Insel. Die sogenannte Dalt Vila ist Europas älteste Festungsstadt. Von hier treppt sie sich ab bis auf das Niveau des Hafens. Die ockerfarbenen Kalksteine von Kathedrale und Festung heben sich deutlich von den vorwiegend weißen Wohngebäuden in den engen Gassen der Altstadt ab. Wo sich heute die Kathedrale erhebt, hatte der römische Kaiser Marc Aurel 283 n. Chr. einen Merkurtempel errichten lassen. Die wesentlichen Teile des Gotteshauses wurden in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts im Stil der katalanischen Gotik errichtet.
Salinen
Am südöstlichen Zipfel der Insel erstrecken sich die Salinen. Dort wird seit etwa 3000 Jahren Salz gewonnen. Im Jahr 1229, als die Christen im Zuge der Reconquista die Baleareninseln eroberten, wurde Ses Salines zum wichtigsten Salzgewinnungsgebiet des Mittelmeerraums. Die Inselbewohner konnten unbegrenzt Salz gewinnen, und der Staat hatte damit eine sichere Einnahmequelle. Seit den 1970er-Jahren gibt es erste Bestrebungen, die Salinen als Naturschutzgebiete auszuweisen. Der größte Teil des heutigen Exports geht nach Norwegen, Dänemark und die Faröer Inseln für die Stockfisch-Produktion.
Inmitten der Salzfelder liegt das kleine Dorf Sant Frances, das eigens für die Salinenarbeiter im 18. Jahrhundert errichtet wurde. Eine lebensgroße Bronzeplastik bezeichnet heute diese Stelle in der Nähe der weißgetünchten Kirche San Frances.
Bildhauer Andrew Rogers
Im Jahr 2014 hat der australische Bildhauer Andrew Rogers 13 gewaltige Granitmonolithe im Südwesten der Insel aufgestellt, die mit ihren 420 Tonnen an vorgeschichtliche Steinkreise erinnern. Im Volksmund spricht man bereits vom „Stonehenge Ibizas“.
Windräder
Windräder in den verschiedensten Größen gibt es überall auf den Balearen. Besonders zahlreich sind sie auf Mallorca anzutreffen. Aber sie existieren auch auf Ibiza, wenn auch in geringerer Stückzahl. In diesen windgetriebenen Mahlwerken wurden früher Getreide, Schießpulver und Tabak zerkleinert. Erst später wurden sie auch zur Wasserförderung eingesetzt. Das ging so lange, bis Diesel- und Benzinmotoren aufkamen. Damit ging der Bau dieser Anlagen allmählich zurück. Weil der Betrieb von Windrädern auch mit Wartungskosten verbunden war, hat die Regierung für diese Instandsetzungen Zuschüsse vergeben. Der wirtschaftliche Gewinn hielt sich wohl in Grenzen, aber zum Flair der Balearen gehören die Windräder einfach dazu. Nostalgie lässt sich nicht so leicht an Zahlen festmachen.
Dabei interessiere ich mich als Maler nicht nur für die laufenden Windräder, sondern auch für die mehr oder weniger maroden Exemplare, die sich nicht mehr bewegen. Der Charme, der von ihnen ausgeht – der hat was!
Lokomobile von Deutz
Zu den Denkmälern der Technikgeschichte aus dem Umfeld der Salinen gehört auch diese Lokomobile von Deutz aus Köln. Geschichtsinteressierte Fachleute haben dafür gesorgt, dass dieses schwarze Ungetüm einen würdigen Platz in der Salinenlandschaft erhält und die Nachwelt an diese Phase der Industriekultur erinnert.
Idyllisch gelegenes Gartenlokal
Nicht weit vom Golfplatz entfernt bei Santa Eularia stießen wir zufällig auf ein idyllisch gelegenes Gartenlokal, in dem ein junger Koch aus Vietnam tätig war. Er zauberte immer wieder Überraschendes in der Küche, wobei er Ibiza-Spezialitäten mit Leckerbissen aus seiner fernöstlichen Heimat kombinierte. Dafür haben wir gerne eine halbstündige Anfahrt in Kauf genommen. Weil dieser Koch von meinen malerischen Aktivitäten genau so angetan war wie wir von seinen Kochkünsten, sind mehrere Skizzen an Ort und Stelle entstanden, woraus anschließend diese Collage entstand. Das Original dieser Collage hängt heute bei dem jungen Koch in der Küche.
Hafen der Saline
Die Maschinerie aus Kränen und Laufbändern habe ich im Hafen der Saline gemalt, wo das gewonnene Salz auf Schiffe verladen wird.
Serie meiner Farbskizzen
Auch dieses Blatt gehört zu der Serie meiner Farbskizzen von der Salinenlandschaft südlich des Flughafens. Wichtigstes Detail bei dieser Ansicht ist die langgestreckte Salzdüne, die ungefähr 80 Meter lang ist.