AQUARELLMALKURSE
EIN MOTIV, VIELE VARIANTEN
Von Kurt Moldovan, einem österreichischen Maler und Grafiker (1918 – 1977) ist außerdem das Zitat überliefert, dass der Papierkorb das wichtigste Requisit für den Aquarellmaler ist. Ausdauer und beharrliches Üben sind durch nichts zu ersetzen – schon gar nicht durch Crash-Kurse. Und Talent alleine reicht auch nicht.
Meinen Malschülern empfehle ich jedoch, ein nicht so gelungenes Blatt nicht sofort zu entsorgen, sondern mit einem Datum zu markieren und einige Tage auf sich wirken lassen. Man sollte nicht mit dem Vorsatz beginnen, dass sofort ein ausstellungsreifes Bild entstehen muss. Vielmehr sollte man sich merken, was schiefgegangen ist. Statt in dem Bild herum zu korrigieren, kann es Vorlage für ein neues Aquarell sein. Dieses aktive und bewusste Wiederholen ein und desselben Motivs bewirkt weit mehr als das Blättern in einem Mal-Ratgeber. Beim wiederholten Malen ist es auch interessant, die Farbpalette zu verändern. Selbst das Malen mit nur einer einzigen oder mit zwei Farben bringt oft erstaunliche Ergebnisse.
„In eine glückliche Beschäftigung versunken empfinden wir einen flüchtigen Vorgeschmack der Ewigkeit.“
(José Ortega y Gasset, spanischer Philosoph, Soziologe und Essayist)